Anarch

Schon vor Jahrzehnten hat Ernst Jünger mir den Rat gegeben meine anarchische Ader besser zu verstecken, der Akzeptanz und dem Geschäft wäre es nicht zuträglich, er wusste, wovon er sprach.

Underground Artist

Underground Kunst, egal ob in Musik, Film, Comics oder eben Kunst, ist Kunst, die ausserhalb des etablierten Betriebs produziert und rezipiert wird, und über Umwege, meist über die Zeit, in den Kanon einfliesst. Schon ewig steht bei meinem Wikipedia-Eintrag, meine Kunst wäre dem Underground zuzuordnen - ich habe das nie geschrieben und fand es früher auch nicht unbedingt passend. Heute aber, wo alles nur noch durchdesign-ter, streamgelined-ter Mainstreamgeschmack ist, fühle ich mich mit dem Begriff Pudel-wohl. Underground Art bedeuted auch ein Risiko einzugehen, nicht zu gefallen, den guten Geschmack zu verletzen und setzt vor Allem einen mündigen Autor voraus.

Antikapitalismus

Der heutige Raubtierkapitalismus als schlimmste Form der Ausbeutung von Mensch, Tier und “Natur”. Wenn auch Gebetsmühlen-haft widerholt wird, er trüge zum Wohl der Armen und der Demokratie bei, so sollte man diese Aussage der Lüge zuweisen. Für den wirtschaftlichen Ausgleich zwischen Arm und Reich könnten ANDERE Formen der Ökonomie gedacht werden, es muss nicht gleich der “Kommunismus” sein. Der Finanzkapitalmarkt bedarf dringender und umfassender Regulierung, er unterhöhlt die demokratischen Strukturen und Institutionen. Die Vermögen der “Superrreichen” gehören umverteilt, der Status Quo gibt ihnen zu viel Macht. Es ist nichts einzuwenden gegen Währungsmittel an sich, zum Erwerb von Produkten, Bezahlung von Dienstleistungen, diese Währung sollte unter strenger Aufsicht stehen, ohne Zinswirtschaft, “Finanzmarktprodukte”, kein Gewinn nur durch den Besitz von Geld sollte möglich sein. Am Besten eine Währung weltweit. Ausgleich, Besitz im vertretbaren Rahmen, Preise bezahlbar für Alle.

Proto-Feminismus

Die starke Frau im Einklang mit sich und dem Mann, vollkommen Gleichberechtigt. Emanzipation ist nicht gleich der Einreihung der Frau in die paternale Werkstättenwelt des Spätkapitalismus. Proto-Feminismus braucht Männer und Frauen zur Verwirklichung einer Zukunft. Gegen den patriarchalen Rückschlag, der geopolitische Ausmasse erreicht hat (was sind die Kriege im Osten und Süden im Kern Anderes als ein Ringen mit den Fragen der männlich-weiblichen Machtverhältnisse), müssen die Errungenschaften des Feminismus gehalten und immer wieder verbessert werden. Pro-Choice als Bürgerpflicht um weltweit den Frauen-Hassern Einhalt zu gebieten. Kinderaufzucht und Erziehung durch Mann und Frau unterschiedslos, jegliche Care-Arbeit gehört vom Staat bedingungslos gefördert. Vielleicht irgendwann auch tatsächliche weibliche Politik.

Diversität

Auch wenn es Männer und Frauen gibt, haben sie Anrecht auf totale sexuelle Freiheit und Selbstbestimmung. Wer lieber ein anderes Geschlecht sein möchte, oder eine Transformation durch Technik anstrebt, soll tun wie beliebt. Genderfragen prägen meine Arbeit jeher, meine Hauptfigur in den Comics, “männlichen Geschlechts”, trägt seit über 40 Jahren einen “Frauen-Namen”.

Bad Painting

Das “BAD” in der Tradition von Picasso, Picabia, Guston, Kippenberger. SCHLOCKART
Absolute Freiheit der Mittel, automatische Malerei, ohne Plan, keine Ziele ausser dem gültigen Bild.

Das “gültige Bild”: Jenes, welches durch Form und Inhalt überzeugt.

Dirty Drawing: das Äquivalent in der Zeichnung, Gary Panter der direkte Pate. Alle Ästhetik des “Anderen”, vermeintlich “hässlichen” von Albrecht Dürer bis S.Clay Wilson.

Zu Beidem: zum Gelingen eines Werkes im BAD/DIRTY-ism gehört eine grundsolide und Genre-übergreifende Vor-Bildung genauso wie das Beherrschen der grundsätzlichen Mal-und-Zeichen-Techniken, handwerkliches Können, merke: um BAD zu machen musst du GUT können.

BAD PAINTING als eine Möglichkeit zur Darstellung der Schlechtigkeit der Welt, der miesen Architektur und der minderen Ästhetischen Ausbildung der konsumistisch geführten Bevölkerung. Nicht einmal als Kritik daran.

Je naiver, unreflektierter und “automatischer” die Zeichensetzung, desto näher am Nichtbewussten, am anderen Anfang. Je diskursiver, akademisch im “Jetzt” fischend, desto näher an der technisierten Unterdrückung des Menschen.

Sogar gestisch abstrakte Malerei a la Oehlen besser als alle “journaillistische” Doku-Blabla Designkunst. - ÖKOETHNOAGITPROP

GRUNDLAGEN - MALSCHULE - SCHRIFTSATZ

In meiner Arbeit Schrift von Beginn an gleichwertig der Malerei/Zeichnung. Als Grund des menschlichen Ausdruckswesens + Musik.

Abstrakter Narrativ

Im Grunde bin ich in meinen Bildern und besonders in den Comics ein Geschichten-Erzähler. Da es aber scheint, dass alle Geschichte schon erzählt ist, baue ich mir meine Handlung aus abstrakten, Genre-typischen Bausteinen zusammen.

Gegen die Plot-gesteuerte Schreibschule nicht nur des amerikanischen Mainstreams, setze ich archetypische Charaktere ohne Entwicklungspotenzial. Die Dialoge der Figuren scheinen oft aus dem Zusammenhang gerissen, die Erkenntniss folgt selten dem narrativen Strang, ergibt sich eher aus der Handlung.

Immer ist mir am Liebsten das Vorhersehbare als das Konstruirte, scheinbarer UN-sinn triumphiert über das Sinnige. “Spannung” wird absichtlich nicht erzeugt. Meine Comics sind schon immer Filosofisch.

Abstrakter Narrativ vielleicht die letzte Schreibschule die an der Wahrheit schürft ohne SINN-fördernd sein zu müssen. Ein Aufbegehren menschlicher Relevanz vor der Überwältigung durch die Welt der Einsen und Nullen, der kommenden ewigen Wiederkehr des Immergleichen, vollzogen durch die Künstliche Intelligenz.

HC-Filosofie

Das Universum ist kalt, grausam und gemein, Gerechtigkeit gibt es nicht. DA-Sein von Grund auf Sinn-Frei. Das Seiende strebt nach Erhalt und Mehrung, Verbesserung der Umstände. Das Leben kann immer nur ein Provisorium sein.

Menschliche Werte und Regeln sind immer vom Menschen gesetzt, das Selbe gilt für “Historie” oder “Wahrheit”. Wahrheit ist nicht gleich Richtigkeit.

Gott ist nicht erst seit Nitzsche todt.

Am Ende des Weges ist Nichts.

Street Art

Als Rap/HipHop Künstler und vormaliger Kid Punkrocker brauche ich meine Street Credibility nicht mit ausstellen. SchlockArt ist vom Grund her Street Art kompatibel und beinflusst, wobei mir der Begriff nie getaugt hat und seit des Mißbrauchs durch Banksy und Konsorten 2x nicht.

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